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Aktuelles

11.11.2018 | Bürgerentscheid am 6. Dezember 2018

Mehr bezahlbare Wohnungen für Winterhude

Andreas Bunkus

Bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, ist eine der zentralen sozialen Fragen in Hamburg. Wir wollen, dass alle sicher und sorgenfrei in einer angemessenen und bezahlbaren Wohnung leben können, in der man sich wohl fühlt. Dazu muss auch Winterhude seinen Teil beitragen.

Umstritten ist das Bauvorhaben an der Dorotheenstraße, wo ca. 100 neue Wohnungen gebaut werden sollen. Gegen dieses Vorhaben hat sich eine Bürgerinitiative gebildet unter dem Namen "SOS Mühlenkampkanal". Bauträger, Politik und die Initiative haben ein halbes Jahr lang verhandelt und man ist der Initiative weit entgegen gekommen - so wurde zuletzt ein Vorschlag von nur noch 60 Wohneinheiten unterbreitet. Dennoch hat die Initiative die Gespräche abgebrochen, so dass es nun zum Bürgerentscheid am 6. Dezember 2018 kommt. Alle Bürger*innen im Bezirk Hamburg Nord sind aufgerufen, über den Bau abzustimmen. Wir bitten Sie, dem Bau der Wohnungen zuzustimmen.

In den letzten Jahren haben wir die Voraussetzungen für den Bau vieler neuer Wohnungen geschaffen. In Langenhorn, in Barmbek, auch in Ohlsdorf. Das ist nicht genug, Hamburg bleibt Sehnsuchtsort.

Wir werden auch in Zukunft neue Wohnungen brauchen. Diese neuen Wohnungen werden wir nicht nur draußen am Stadtrand auf der grünen Wiese bauen können. Wir finden es notwendig und richtig, dass solche Wohnungen auch in den ökonomisch besser gestellten Stadtteilen der inneren Stadt gebaut werden. Solche Stadtteile sind schon vollständig erschlossen. Hier müssen wir keine zusätzliche Infrastruktur nachweisen. Läden, Ärzte, Gastronomie sind vorhanden. Regelmäßig wird für den Neubau nicht einmal zusätzlich Boden versiegelt.

Im vorliegenden Fall, den wir Ihnen hier zur Entscheidung vorlegen, könnten am Mühlenkampkanal in Winterhude auf dem Dach einer vorhandenen und maroden Tiefgarage ca. 100 Wohnungen gebaut werden. Die verbleibenden Freiflächen sollen dann, anders als jetzt, öffentlich nutzbar werden.

Im Augenblick finden Sie dort am Kanal wildes Buschwerk und auf dem Dach der Tiefgarage eine dünne Grasdecke. Der einzige Mensch, den man dort regelmäßig treffen kann, ist alle drei Monate der Gärtner mit seiner Mähmaschine.

In den nächsten Monaten wird damit begonnen werden, die vorhandene Tiefgarage grundsätzlich zu sanieren. Das bedeutet: Die Grasdecke und das Buschwerk müssen in jedem Fall entfernt werden.

Das ist dann auch die Grundlage unserer Idee, diesen Umstand als Chance zu begreifen. Auf dieser dann nackten Betondecke sollen - falls Sie zustimmen - ca. 100 bezahlbare Wohnungen entstehen. Wohnungen mit einer Anfangsmiete von unter 9,00 € netto kalt. Wir halten das für eine gute Idee. Jede bezahlbare Wohnung ist für die vielen Wohnungssuchenden von großem Wert. Das alles, ohne dafür zusätzliche Grünflächen zu zerstören. Winterhude erhält die Möglichkeit, nicht nur grundsätzlich einen Beitrag zum Wohnungsbau, sondern auch einen wichtigen Beitrag zur sozialen Durchmischung des Stadtteils zu leisten.

Stimmen Sie bitte für dieses soziale und ökologische Wohnprojekt in Winterhude! Sagen Sie:

1. Nein zum Votum der Initiative.
2. Ja zur Vorlage der Bezirksversammlung.
3. Entscheiden Sie, dass die Vorlage der Bezirksversammlung gelten soll, falls beide Positionen eine Mehrheit bekommen sollten.

UPDATE (12.12.2018): Die Stimmen sind ausgezählt: das Bürgerbegehren hat den Bürgerentscheid mit 71,4 % der Stimmen gewonnen. 67.597 Bürgerinnen und Bürgern haben gültig abgestimmt - das entspricht einer Beteiligung von 27,3%. 48.238 Stimmen wurden für das Bürgerbegehren abgegeben (also die 71,4%) - und 30.004 Stimmen bekam die Vorlage der Bezirksversammlung - das sind 44,4 %. Somit kann an der Dorotheenstraße nicht gebaut werden. Anders als andere Parteien in anderen Kontexten akzeptiert die SPD das Ergebnis und setzt es inhaltlich um.